Das Jahr 2020 neigt sich seinem Ende entgegen. Weihnachten, die Zeit der Stille, der Einkehr und des familiären Miteinander steht unmittelbar bevor und doch ist in diesem Jahr alles anders, als wir es kennen und lieben.

Mein „Weihnachten“ begann in jedem Jahr mit dem Besuch des Weihnachtsmarktes in Trebbin am ersten Adventswochenende, es folgten gemütliche Weihnachtsfeiern zum Jahresausklang mit Freunden und Kollegen, Weihnachtskonzerte der Kreismusikschule sowie andere schöne Dinge. Daraus wird in diesem Jahr leider nichts.

Wer hätte vor genau einem Jahr gedacht, welche Herausforderungen uns das Jahr 2020 mit auf den Weg geben würde?

Gerade erst war die CDU Brandenburg in eine frische und mit Tatendrang antretende neue Landesregierung eingetreten und wir alle hatten neue Ideen, neue Pläne für das Jahr 2020.

2020 sollte ein würdevolles Jubiläumsjahr werden. In Potsdam, Luckenwalde und im gesamten Land wollten wir gemeinsam mit tausenden Bürgerinnen und Bürgern den 30. Jahrestag der Deutschen Einheit feiern. Teltow-Fläming entwickelte sich in den letzten Jahren wirtschaftlich so positiv, dass die Oskar-Patzelt-Stiftung im Oktober den Landkreis als Premier-Kommune mit dem „Oskar“ auszeichnete.

Nichts in der Welt ließ uns daran glauben, dass das Jahr 2020 von einem Virus bestimmt würde, dessen Reichweite den gesamten Globus erfassen könnte.

Der erste Lockdown im Frühjahr traf uns alle hart, besonders die Familien, die Veranstaltungswirtschaft, Gastronomen, Einzelhändler, Hoteliers und andere Gewerbetreibende. Nie zuvor hatten die Menschen in Teltow-Fläming, Brandenburg und Deutschland mit solch drastischen Einschnitten in das gesellschaftliche und private Leben zu kämpfen. Nach einem entspannten Sommer fordert uns nun in der dunklen Jahreszeit der Lockdown-light heraus und wieder treffen die Corona-Eindämmungsmaßnahmen Gastronomen, Hoteliers, Veranstalter, Kulturschaffende, Sportvereine u.a. besonders hart, auch wenn es hierfür umfangreiche Wirtschaftshilfen gibt.

Bei allen Fragen, Ängsten und unterschiedlichen Standpunkten kommt es aber jetzt darauf an, dass unsere Gesellschaft zusammenhält, gerade jetzt in der Weihnachtszeit.

Martin Hein, der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck sagte einmal: „Weihnachten ist längst entschieden: Gott ist in der Welt - gegen das Leiden und die Härte, gegen Falschheit und Verzweiflung. Bei allen Krisen und in allen Nöten entdecken wir die Spur der Hoffnung. Weihnachten tut gut!“

In diesen Tagen denke ich oft an meine Großeltern und wie sie in den Zeiten des Krieges, der Vertreibung und in der Nachkriegszeit ihre Weihnachtsfeste zu Hause erlebt haben. Aus ihren Erzählungen weiß ich, es fehlte damals an allem, an Essen, an Heizmaterial und es gab kaum Hoffnung auf eine positive Zukunft und dennoch feierten sie jedes Jahr Weihnachten als Fest der Familie, der Nächstenliebe und der Zuversicht.

Weihnachten ist und bleibt das Fest der Familien.

Sie sind es, die uns besonders in diesem Jahr Halt und Kraft gegeben haben. Dafür gilt es DANKE zu sagen. Danke an alle Familien in unserem Land.

Ich weiß nicht, wie es bei Ihnen ist, bei uns zu Hause gehört jedenfalls das Lied: „Es ist ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart“ am Heiligen Abend zu den Klassikern unter dem Weihnachtsbaum. Wir besingen darin, dass in tiefster Nacht, mitten im kalten Winter, ein neuer Trieb heranwächst und ein Blümlein hervorbringt - neues Leben und neue Hoffnung.

Ich hoffe und wünsche mir, dass der adventliche Lichterglanz in diesen Tagen besonders hell erstrahlt und wir im nächsten Jahr auch mit neuen Impfstoffen endlich die Corona-Pandemie überstanden haben.

Ich wünsche mir, dass zu Weihnachten Kinder ihre Eltern umarmen und Großeltern ihre Enkel beschenken können. Ich wünsche mir, dass Weihnachten 2020 uns alle im Kreise unserer Familien und Liebsten die Kraft, die Ruhe und die Zuversicht schenken kann, die uns im Jahr 2020 genommen wurde.

Ich wünsche Ihnen allen, dass das Weihnachtsfest 2020 für Sie ein unvergesslich schönes und besinnliches Fest der Familie wird, welches uns für das Jahr 2020 entschädigt.

Ihnen allen wünsche ich frohe und gesegnete Weihnachten und einen guten Rutsch in ein positives Jahr 2021.

Ihr

Danny Eichelbaum